Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach

Quelle: www.pixelio.de
Die Forschergruppe um Niels Kolling von der Universität Oxford, haben herausgefunden, welche Teile des Gehirns dafür verantwortlich sind Entscheidungen abzuwiegen. Kann die Hirnforschung einen neuen Beitrag zur Entscheidungsfindung von KonsumentInnen leisten.









Stellen Sie sich vor, Sie suchen gerade ein neues Auto und bekommen eines  für 15 000 Euro angeboten. Sie haben aber auch noch ein wesentlich besseres Auto um 13 000 Euro in Aussicht. Nehmen Sie das erste Angebot also an oder suchen Sie lieber weiter – auch auf die Gefahr hin, hinterher noch schlechter dazustehen? Ähnliche Entscheidungen mussten Menschen schon immer treffen, etwa bei der Nahrungssuche: Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.

Das Forscherteam konnte mittels Simulationen feststellen, welche Hirnregionen dafür verantwortlich sind. Bei einer Entscheidung werden "Punkte" vergeben. Hirnscans offenbarten, dass bei ungewissen Abwägungen der dorsale anteriore zinguläre Kortex sehr aktiv ist. Indem die Forscher nun beispielsweise die erwartbaren Belohnungen und die Wahrscheinlichkeit ihres Eintreffens variierten, gelang es ihnen, die Signale dieser Hirnregion genauer zu interpretieren. Demnach drückt sich darin ein Vergleich der jeweils zu erwartenden Auszahlungen, sozusagen dem Wert des "Jagdreviers", sowie die Kosten aus, die eine erneute Suche mit sich bringen könnte.

Diese Erkenntnis könnte für die Werbung und Medienwirkungsforschung neue Einsichten bringen. Wenn man mittels Computerprogramm Entscheidungen simulieren kann so werden in Zukunft der Vermarktung neue Türen geöffnet.
© Edith Huber

Quelle: Science 336, S. 95–98, 2012

.... obwohl in Wien würde man sagen, wer braucht schon eine Taube auf dem Dach....


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