Das Prinzip der Sicherheit

Quelle: pixelio.de

Das Thema „Sicherheit“ hat seit den letzten Jahren Konjunktur. Kaum eine Wissenschaftsdisziplin beschäftigt sich nicht damit. Seit dem Terroranschlag des 11. Septembers 2001 gilt es besonders die Frage zu klären "Wie schütze ich meine kritischen Infrastrukturen?".












Aber was bedroht uns tatsächlich? Ist es der Terrorismus, die Internetkriminalität, Kriminalität an sich, der Klimawandel, der Ausfall von großen Infrastrukturen? Es gilt aber auch für die vermeintlich oder tatsächlich verstärkte Bedrohung öffentlicher Sicherheit durch Kriminalität, und es gilt nicht zuletzt für den tatsächlichen oder vermeintlichen Verlust von sozialer Sicherheit in den und durch die Reformen des Sozialstaats. „Sicherheit“ und „Unsicherheit“ werden immer mehr zu Schlagworten der medialen Auseinandersetzung. In meinen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen [1] mit dem Thema Sicherheit, stellte ich rasch fest, dass eine klassische Differenzierung von "sicher" und "unsicher" schwer zu treffen ist. Wann ist etwas "sicher"? Wer definiert den Rahmen dafür?

Der Göttinger Soziologe Wolfgang Sofsky, Autor der wichtigen und in vieler Hinsicht bahnbrechenden Studie „Die Ordnung des Terrors. Das Konzentrationslager“ (1993) sowie des „Traktats über die Gewalt“ (1996) wartet nun mit einem Essay auf, der ganz unbescheiden mit dem Titel „Das Prinzip Sicherheit“ daherkommt und schon im Klappentext die These formuliert: „Sicherheit ist das Grundproblem der menschlichen Gattung.“  In seinem Buch  bearbeitet er die Frage nach dem „Preis, der für eine Politik umfassender Sicherheit zu entrichten ist“, zuzuwenden, die ihn viel stärker interessiert als das Thema Sicherheit selbst. Eine komplette wissenschaftliche Analyse und Kategorisierung des Begriffes bleibt auch er schuldig. Im Kern geht es darum, Sicherheit und Freiheit als sich wechselseitig ausschließende Werte zu identifizieren und in dieser Rivalität rigoros für die Freiheit zu optieren.  Sicherheit zerstört also laut Sofsky nicht nur Freiheit, sondern letztlich auch Sicherheit, da sie immer aus den Blickwinkeln der Einzelnen betrachtet werden.

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[1] Studie: Schutz kritischer Infrastrukturen von Großveranstaltungen
© Edith Huber



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